(Ergebnis-, Erlebnisbericht folgt)
Hallo Runners,

 

Mit Stützstrümpfen, Rennschläppchen und Herbert Steffny zur neuen persönlichen Bestzeit 

 

Nach 10 harten, aber auch schönen Trainingswochen, vielen Entbehrungen ging es nun endlich in Hamburg an den Start. Mit einem großen Ziel vor Augen, auf das man viele Wochen hin trainiert hatte. Die begehrte 3 Stunden Marke.

 

Ich habe vor lauter Aufregung in der gesamten Woche vor dem Start nachts kaum noch ein Auge zugemacht. Mann, stand ich unter Druck. Tage vorher legte ich mir immer wieder eine Taktik und Strategie für den Lauf fest. Entscheidend für diesen Lauf sind meine persönliche Tagesform und das Wetter sagte ich mir immer wieder, denn seitens des Trainings machte ich mir keine Sorgen.

 

Nun gut, mit der nötigen Portion Biss und Ehrgeiz machte ich mich also in meinen heißen Rennstrümpfen und den neuen schnellen Schuhen an den Start. Meine Befürchtungen aus den Tagen zuvor sollten sich wohl Bewahrheiten. Der Wettergott meinte es besonders gut mit uns an diesem Tag. Strahlend blauer Himmel, kein Wind. Im Startblock

spürte ich schon eine angenehme Wärme im Nacken und mir war klar: Das wird nicht leicht heute.

 

Nach der Nationalhymne ging es dann los. Start auf der Reeperbahn, tolle Kulisse. Blick auf die Uhr, die Blue-Line und den 3.00 Pacemaker mit blauen Ballon. Dieser stand einige Reihen vor mir.

 

Ich arbeitete diszipliniert km für km ab. Nur nicht zu schnell laufen, das war meine Devise. Ich arbeitete mich dann an meinen Pacemaker heran und lief in einer großen Traube voller Enthusiasten die wohl alle die 3:00 knacken wollten. 

 

Nach Kilometer 10 entschied ich mich den Pacemaker zu überholen, da er  nicht  so recht im Tempo blieb. Vor lauter Nervosität stoppte ich dann noch nach Kilometer 12 meine Uhr, was ich  allerdings erst knapp 2 km später feststellte. Jetzt stimmte nichts mehr und ich konzentrierte mich auf die Bruttozeiten am Straßenrand.

 

Trotz des wirklich sehr konzentrierten Laufens, genoss ich an Stellen wie z. B. den Landungsbrücken den Jubel der Massen und klatschte viele der Kinderhände ab die einem am Straßenrand entgegengestreckt wurden.

 

Dann die Bestätigung beim Halbmarathonpunkt. Die Uhren zeigten mir eine hohe 1:29:00. Ich lag voll in der Zeit hatte aber nichts zu verschenken. Dann tauchte plötzlich der Pacemaker wieder auf. Du kommst nicht an mir vorbei, sagte ich mir und gab wieder etwas Gas. Das war auch das letzte Mal das ich ihn gesehen habe.

 

Nach Kilometer 28 kämpfte ich dann auch langsam mit den Temperaturen, versuchte unter Bäumen zu laufen und verpasste keine Wasserstation. Dann Kilometer 30, immer noch in der Zeit. Die Beine wurden schwerer. Jetzt würde sich zeigen ob ich es schaffe. Viele meiner Mitstreiter aus der 3:00 Gruppe kämpften mit dem Hammermann und dem Wetter und das Feld wurde allmählich kleiner.

 

Dann Kilometer 32, eine Rechtskurve, Rotherbaum, Jetzt ging es bei mir auch mental in den Keller, vor mir ein leichter, aber langer Anstieg, ich wußte der kostet mich wertvolle Sekunden und Kraft. Augen zu und durch.

 

Mit Bleifüßen hakte ich die folgenden Kilometer ab, Übelkeit machte sich bei mir breit. Ich wußte nicht, ob es von den Powergels kam, oder von der Wärme. Dann  Kilometer 40, der Lauf war echt schnell durch, ich hatte allerdings auch keine Körner mehr übrig und mir war absolut klar, jetzt wird es eng. Ich versuchte mein Tempo so gut es ging zu halten. Dann die Uhr im Ziel. Die letzten 200 m. Ich sehe schon die 3:00 und die Sekunden laufen. Mit letzter Kraft spurte ich nochmal los, in der Hoffnung es vielleicht in der Netto-Zeit zuschaffen. Mit 3:00:50 Brutto komm ich rein.

 

Mit meiner Medaille und Fresspaket setzte ich mich mit der Ungewissheit, ob es gereicht hat ,oder  nicht , absolut zufrieden und mit der Welt im Döschen hin. Mein Trainigsplan hatte funktioniert. Eine neue Bestzeit war erreicht. Auch wenn die 2 (noch) nicht vorne stehen würde, wußte ich doch, das ich unter anderen Bedingungen wahrscheinlich noch  schneller gewesen wäre, aber die Welt ist nun einmal kein Wunschkonzert. Die Bedingungen waren so wie Sie waren.

 

Nach dem Duschen ein Blick auf mein Handy, Die ersten Glückwünsche von Matthias, er bestätigte mir dann das mir 28 Sekunden fehlten. Das war zwar schade, aber so ist das Leben. Jetzt genoss ich erstmal mein Erdinger und meine neue Bestzeit.

 

Leider hab ich von den anderen Jungs keinen mehr persönlich getroffen, da ich noch am Mittag wieder gen Heimat bin. Auf diesem Wege auch von mir noch Glückwünsche an Klaus, Georg und Thomas.

Verfasser:

Jörg

Auch wir (Klaus,Georg) melden uns erfolgreich aus Hamburg zurück.
Es war eine fantastische Veranstaltung die kaum Wünsche offen lies. Bei
strahlendem Sonnenschein ging es bei ca. 11° pünktlich um 9.00 Uhr auf die
Strecke.
Wie auf dem Bild zu sehen gab es in diesem Jahr keine Plastik Umhänge,
diesmal waren sie aus Leinen – hi,hi.
Wir nahmen fast alle Sehenswürdigkeiten mit die Hamburg zu bieten hat.
– km 1 bis 3 = Reeperbahn (Herbertstraße,Davidwache,Große Freiheit Nr. 7)
– km 7 bis 8 = Elbchaussee
– km 10 bis 11 = Fischmarkt
– km 11 bis 12 = Landungsbrücken
– km 13 bis 14 = Speicherstadt
– km 15 bis 16 = Jungfernstieg (Binnenalster)
– km 18 bis 21 = Außenalster (An den Prachtbauten Hamburgs armer Seelen
vorbei)
– km 32 bis 34 = Alsterkrugchaussee
– km 36 bis 38 = Rotherbaum
– km 40 bis 41 = Botanischer Garten
– km 41 bis 42 = Messehallen – Millerntor – Ziel
Da die Temperaturen schnell anstiegen und wir um 11.00 Uhr schon 23° messen
konnten hatte ich mit einer Bestzeit natürlich nicht mehr gerechnet. Das es
dann bei Höchstwerten um 25° doch noch geklappt hat, wenn auch nur um ca.1
min., war natürlich toll. Bei 5° weniger wäre wohl noch mehr drin gewesen.
Klaus war auch überglücklich es unter 4 Stunden geschafft zu haben. Er sah
im Ziel sogar noch besser aus als ich.
Verfasser
Georg

5010 209 18984 » Evers, Klaus (GER) M55 01:54:39 03:57:09
4817 1040 18413 » Michels, Georg (GER) M45 01:54:39 03:55:56
6760 1593 9875 » Nissing, Thomas (GER) M40 02:02:16 04:12:58
398 91 15640 » Wohlfahrt, Joerg (GER) M35 01:29:07 03:00:27

 

2009 Hamburg

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