Mini-Strongman an der Ostsee
Anfang des Jahres hatte ich gesehen, dass während unseres Urlaubes in Binz im Nachbarort Baabe der Ostseelauf am 4. Juni stattfinden wird, Klar, dass ich da mitmachen wollte. Doch wo gab es Informationen, wo Anmeldemöglichkeiten ? Nun ja, es war ja noch früh in der Zeit.
Doch als ich Mitte Mai immer noch keine näheren Informationen im Internet finden konnte, habe ich mich telefonisch erkundigt und erhielt die Anwort, dass Anmeldungen am Veranstaltungstage möglich sind, (Start für beide Läufe ist um 11 Uhr) und ich mich dann auch entscheiden kann, ob ich die 5 oder die 10 km laufen möchte (wobei beide Strecken nicht offiziell vermessen sind, und die 10 km auch nur rund 9,5 km lang ist). Es sind zwei bzw. vier Runden über die Strandpromendade und dann am Ostseestrand zu laufen.
Nun ja, mal sehen, worauf ich mich da einlasse.
Am Morgen des 3. Juni las ich dann in einer Ankündigung in der Ostseezeitung: “ Wer sich bislang noch nicht für den Lauf angemeldet hat, sollte allerdings bereits um 9 Uhr da sein, um sich noch in die Starterlisten eintragen zu können“. Nanu, das überraschte mich und wir fuhren schon mal nach Baabe, um uns vor Ort die Sache anzusehen. Den Sportplatz, wo Start und Ziel sein sollte, fanden wir nach einigem Suchen im Wald gelegen. Aber keinerlei Hinweise auf eine Laufveransaltung am nächsten Tage.
Also am Samstagmorgen dann mal zeitig anreisen.
Um ca. 9.30 Uhr kamen wir am Stadion an, wo ein gut gelaunter Sprecher die Gäste empfing. Was ich sah, war zunächst ein wirklich schönes Station, mit Rasenplatz, einer Laufbahn drumherum und einer kleinen, aber feinen Tribüne mit Schalensitzen in blau und weiß.( Der örtliche Fußballverein heißt „Blau-Weiß Baabe“, und sehr zur Freude der Baaber, wird der FC Schalke 04 in Baabe im Juli ein Trainingslager dort aufschlagen).
Ich sah einige Menschen, ein paar Kinder, eine großzügig angelegte Kuchentheke mit einer Fülle von leckerem Backwerk. Das Meldebüro war auch schnell gefunden. Nachmeldezettel suchte ich vergebens. Ich brauchte mich nur einfach bei einer jungen Dame anmelden, erhielt eine laminierte Startnummer mit einem integrierten Chip und durfte dann bei 3,– € Meldegebühr am Ostseelauf teilnehmen.
Der erste Lauf startete um 10 Uhr über die 400 m für Schülerinnen und Schüler. Die suchte ich jedoch mehr oder weniger vergeblich. Als dann pünktlich der Startschuß für die Stadionrunde fiel, waren von den ursprünglich 4 (vier) gemeldeten noch 3 tatsächlich am Start. Das hatte natürlich den Charme, dass nur noch die Reihenfolge der Podestplätze zur Diskussion stand.
Schwieriger wurde es dann schon über die 800 m, wo doch tatsächlich 12 (zwölf) Teilnehmer an den Start gingen.
Ich versuchte unter den Umstehenden mögliche Aspiranten für die Teilnahme an den Hauptläufen auszumachen. tat mich damit aber so auf Anhieb etwas schwer. Dagegen machte mich ein Reporter der Ostsee-Zeitung aus, weil er ja völlig zur Recht vermutete, dass „NiersRunners Wachtendonk“ irgendwie nicht gerade aus der Gegend kommt. Also bat er mich zu einem Interview, machte ein Foto – und schon fand ich einen Bericht und mein Konterfei in der Montagsausgabe der Ostsee-Zeitung wieder.
Doch zurück zum Sport:
Die beiden Hauptläufe sollten zeitgleich gestartet werdenm. Während die 5-km-Läufer vom Start direkt aus dem Stadion hinauslaufen sollten, mußten die 10-km-Starter erst noch eine ganze Runde im Stadion absolvieren (bei einer weiteren Runde wäre man ja irgendwie zumindest sehr nahe an die 10-km-Marke gekommen).
So fand sich dann um 11 Uhr am Start das gesamte Starterfeld ein – 18 Läufer über 5 km, 23 Läufer ür 10 km.
Und nun ging es auf die Strecke:
‚raus aus dem Stadion, ein kleinen Hang hinunter, dann über eine nicht sonderlich abgesperrte Nebenstraße, ein paar Stufen hinunter in den Kurpark. Von dort direkt auf die Strandpromenade. Doch schon nach wenigen Metern wieder eine Treppe hinuter, quer durch die Kurgäste, und wenig später wieder hinauf auf die Promenade. Jetzt war an diesem Samstagvormittag ausgezeichnetes Wetter: Sonnenschein und warme Temperaturen. Und so waren auf der Promenade viele Urlauber unterwegs, Spaziergänger, Familien mit Kindern und Kinderwagen und Radfahrer. Alle diese mußten irgendwie umlaufen werden.
Und dann ging es ab durch den tiefen Sand am Strand an das Ufer der Ostsee. Wer jetzt damit gerechnet hatte, etwas festeren Sand unter den Füßen zu haben, hatte zwar Recht – aber dieser Streifen war maximal eine halben Meter breit – wenn nicht gerade wieder eine Welle kam. Außerdem waren ja – das gute Wetter erwähnte ich bereits – auch hier viele Kinder, die am Strand und am Wasser spielten. Als Läufer gab es jetzt nur zwei Möglichkeiten – entweder wieder in den tieferen Sand zu laufen (was oft nicht möglich war, da sich dort schon Urlauber mit der Decke ausgebreitet hatten) oder halt durch’s Wasser. Ich wählte – je nach Situation – mal die eine, mal die andere Möglichkeit mit der Folge: Sand und Wassser in den Schuhen.
Und plötzlich war in etwa 10 cm Höhe noch ein Seil gespannt, mit dem das Rettungsboot der DLRG festgebunden war.
Danach ging es wieder durch den Sand eine Treppe zur Promenade hinauf. Am Fuße dieser Treppe fröhnte ein älteres Ehepaar dem FKK-Sonnenbaden, was in diesem Falle nicht besonderes motvierend war.
Und dann stand die zweite Runde unter den gleichen Bedingungen an.
Schließlich erreichte auch ich wieder den Zieleinlauf im Stadion, wo der Sprecher launig aber kompetent die Läuferinnen und Läufer begrüße.
Auf Grund dieser besonderen Umstände war ich mit meiner Zeit von glatt 31 Minuten durchaus zurfrieden.
Und schon gut zehn Minuten, nachdem der letzte Läufer das Ziel erreicht hatte, gab es die Siegerehrung.
Zunächst wurde die Alterklassensieger geehrt. Und man ahnt es schon: kokurrenzlos und damit natürlich auch souverän habe ich die AK M 55 gewonnen und durfte auf’s Siegerpordest. Neben einer Urkunde erhielt ich aus der Hand der Kurdirektorin, die gleichzeitig auch Oganisatorin der Veranstalung war, ein paar original Baaber Badeschlappen.
Der 7. Platz im Gesamteinlauf reichte dann allerdings nicht mehr für’s Podest.
Alles in allem eine sehr spezielle Veranstaltung, die aber trotzdem Spaß gemacht hat.
Sicherlich hätte diese Veranstaltung mehr Teilnehmer verdient. Aber so kam man sagen: klein aber fein !
Und eben auch ein ganz klein bischen „Strongmann“.
Ich war übrigens froh, dass ich mich nur für die 5 km gemeldet hatte.
2011 Mini-Strongman

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