Hallo, liebe NiersRunnerinnen und -Runner !

EINMAL wollte ich es doch ausprobieren und wissen, wie es ist ( und ob es überhaupt geht ! ) mehr als 42,195 Kilometer an einem Stück zu laufen.
Also hatte ich mir, sozusagen als „Saisonabschluss“ den Bottroper Ultramarathon vorgenommen, 50 Kilometer durch die Kirchheller Heide, zwei 25er-Runden  mit Start und Ziel vor dem Förderturm der Zeche Prosper-Haniel

Gemeinsam mit Joachim war ich angereist, er kannte den 25er schon und startete auch diesesmal über die eine Runde.

Alleine die Umgebung und das Procedere vor dem Start hat etwas Besonderes bei diesem Lauf, denn ( zumindest die Männer ) kleiden sich in der Weißkaue um, dem Umkleideraum der Bergleute.
Und genau wie diese haben dann ca 220 Langlangläufer ihre Kleider, Taschen oder Ähnliches in einem Metallkorb  mit Hilfe einer Kette unter die Decke gezogen und anschließend mit einem Vorhängeschloss gesichert.
Ein irrer Anblick !
Dann ging’s raus, herrliches Wetter und mit dem Förderturm im Rücken ging’s in die erste der beiden 25 Kilometer-Runden.
Nach 1:36 hatte ich sie hinter mir – und merkte, dass ich mich am Ende meiner diesjährigen Laufsaison befinde, denn trotz gemächlichem Tempo (nicht mal ein 6-Minuten-Schnitt ) war ich bereits so  k.o., dass ich mir eine weitere Runde nur sehr schlecht vorstellen konnte, sogar kurz daran dachte, es bei den 25 Kilometern zu belassen.
Dann ein Ruck, Blödsinn, schließlich bin ich zu einem Ultralauf angereist, wenigstens probieren !
Also mit kleinen Schritten, müden Beinen aber mutigem Herzen in die zweite Runde.
Hier jetzt kurz, was dann folgte (und eigentlich ziemlich lang war !!!):
– km 30 : immerhin, langer Trainingslauf !
– km 32 : nur noch 10 bis zum Marathonziel !
– km 33 : immerhin noch 9 bis zum Marathonziel !
– km 34 : juchuhh, nur noch 8 bis zum Marathonziel – aber da is nur Wald !
– km 35 : bleischwere Beine, leerer Kopf, volle Blase, kurze PP und dann
          Schock: noch 15 Kilometer bis zum Ziel
– km 36 – 40 : linkes Bein vor rechtes Bein und umgekehrt, immer wieder
– km 41 : …und wenn du meinst, es geht absolut nicht mehr : einfach
          weiterlaufen !
– km 42 : Was ist das ? Glücksgefühl ! Der Ultramarathon beginnt ! Es wird
          wieder leichter !
– km 43 – 49 : Tatsächlich, es geht, Neuland unter meinen Füßen, Krämpfe
          im Oberschenkel lassen sich wegmassieren, die Verpflegungsstellen
          sind Oasen, Cola und Kräcker, oh himmlische Kost !

Dann Kilometer 50, meine durchgefrorene Frau erwartet mich, durch den Lautsprecher höre ich meinen Namen , ich hab’s geschafft !
Ein tolles Gefühl, zwischendurch hatte ich eigentlich schon nicht nmehr damit gerechnet, tatsächlich ins Ziel zu kommen .
Wo sind die Anderen ?
Kann doch nicht wahr sein, fast alle schon da !
Na gut, 5:44:26 – wahrlich keine Meisterleistung auf 50 Kilometern.

Aber immerhin: ICH – Ultramarathoni !!!

Mit lieben Grüßen von müden Füßen ….

Klaus

2009 Bottrop

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